Feuerwehr Minsen übergibt 15 Tonnen Hilfsgüter für die Unwetteropfer im Landkreis Ahrweiler
Am Samstagmorgen ist der vollbeladene LKW mit Hilfsgütern, begleitet von vier Feuerwehrkameraden im Kommandowagen, nach Grafschaft im Landkreis Ahrweiler gefahren. Die Spenden wurden von dem dortigen Verteilzentrum der Nothilfe entgegengenommen und werden nun mit kleineren und vor allem geländegängigeren Fahrzeugen zu den von der Unwetterkatastrophe betroffenen Menschen im Landkreis Ahrweiler gebracht.
Wie zu erwarten war, ist die Lage in dem am stärksten von dem Unwetter betroffenen Gebiet immer noch unübersichtlich und auch teilweise chaotisch. Vieles wird privat organisiert und freiwillige Helfer entlasten, aber belasten auch teilweise die Hilfsorganisationen, da diese unkoordiniert in das Krisengebiet fahren. Nach einiger Abstimmung, was am besten wo abzuladen ist, war der LKW schnell entladen, auch wenn die Lagerkapazität, der von einem Unternehmen zur Verfügung gestellten Halle, nahezu am Limit ist. Der Grund dafür ist, dass am Samstag nur wenige Verteilerfahrzeuge beladen werden konnten, da durch erneute Regenfälle Straßen unpassierbar und gesperrt sind. Viele der besonders dringend benötigten Gegenstände, wie Stromerzeuger, Pumpen, Werkzeug, Gummistiefel und Schutzhandschuhe, wurden direkt zur Auslieferung bereitgestellt und werden ihr Endziel sicherlich bald erreicht haben.
Besonders interessant waren für die Wangerländer Feuerwehrkameraden die kurzen Gespräche, mit den Helfern von Bundespolizei, Feuerwehr und auch Privatpersonen, die unter anderem Trink- und Brauchwasser in Tankwagen, Fässer und Container abfüllen, um die von der Trinkwasserversorgung abgeschnittenen Ortschaften zu versorgen, oder einfach beim Aufräumen helfen. Die Not und die Zerstörung hat auch für diese Helfer immer noch nichts an dem Unvorstellbaren verloren. Es wurde aber auch von der Dankbarkeit der Menschen vor Ort berichtet, die bei jeder Hilfe ein Stück Verbesserung der Situation erfahren. Nach einer gemeinsamen Bohnensuppe und sehr emotionalen Erfahrungen aus Gesprächen mit den Helfern vor Ort sind die vier Kameraden am späten Samstagabend gut nach Minsen zurückgekehrt.
Was bleibt für die Feuerwehr Minsen, als Fazit aus dieser besonderen Woche: Eine sehr gute Idee, ein paar Freunde*innen die anpacken und einfach „machen“, Familien und Unternehmen die teilen, geben und gerne helfen, Spaß am Hand-in-Hand-Arbeiten mit einem klaren Ziel, manchmal ein bisschen Glück bei organisatorischen Herausforderungen und vor allem aber das gute Gefühl, das Richtige gemacht zu haben, um anderen in Not zu helfen. Und natürlich auch der unendliche Dank an alle Spender*innen, die die Feuerwehr Minsen hierbei so großzügig und großartig unterstützt haben.
Bei der Frage, ob es auch einen Wermutstropfen dieser Aktion gibt, fällt die Antwort Feuerwehr Minsen sehr zurückhaltend aus: Ganz-ganz-wenige Spender haben „Sachspende“ mit Altkleidersammlung oder Müllentsorgung verwechselt. Für die Feuerwehr gilt aber immer und nicht nur beim Packen von Hilfsgütern die Prämisse: „Die Menschen in Notsituationen haben vieles, mache sogar alles verloren – ihre Würde dürfen sie aber nie verlieren!“